Die Geschäftsführerinnen des Pflegedienstes QValère, Jacqueline Eidner und Carina Hilfenhaus, verfolgen in ihrem Betrieb in Freigericht-Altenmittlau eine einfache Philosophie: Die Beschäftigten sollen Arbeitsbedingungen erleben, die sich die Unternehmerinnen auch für sich selbst wünschen würden. Mit dieser Einstellung und den daraus abgeleiteten Firmenstrukturen und –angeboten für die Beschäftigten haben sie die Voraussetzungen erfüllt, um die Auszeichnung „familienfreundlich“ zu erhalten.
Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler überreichte das Zertifikat jetzt gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz, Ute Pfaff-Hamann (Koordinatorin des Bündnisses für Familie), Christine Hechler (Agentur für Arbeit) und der Vertreterin der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Ilona Frei. „Es ist zwar nur eine kleine Urkunde, aber dahinter verbirgt sich ein großartige Haltung“, sagte die Sozialdezernentin. Die beiden Arbeitgeberinnen hätten eindrucksvoll bewiesen, dass soziale Verantwortung hier nicht nur eine unverbindliche Worthülse ist.
Wie Jacqueline Eidner und Carina Hilfenhaus im Gespräch mit ihren Gästen erläuterten, sei das Prinzip der Familienfreundlichkeit am Ende auch ein Wettbewerbsvorteil. „Wir erleben zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine geringe Fluktuation und qualifizierte Bewerbungen in ausreichender Zahl“, berichteten die Krankenschwester und die Pflegewissenschaftlerin, die vor rund fünf Jahren den Schritt in die Selbständigkeit bewegt hatten.
Inzwischen haben sie fast 40 Angestellte, die sich über familiengerechte Arbeitsbedingungen freuen können. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten und angepasste Einsatzorte, familiengerechte Urlaubsplanung, Möglichkeit der Heimarbeit, regelmäßige Mitarbeitergespräche, Vermittlungshilfe zur Kinderbetreuung, betriebseigenes Betreuungsangebot und Hilfe bei der Pflege von Angehörigen. „Derzeit übernehmen wir auch für unsere Mitarbeiterinnen die Kosten für die Kindertagesstätten“, erklären Jacqueline Eidner und Carina Hilfenhaus.
Die beiden jungen Unternehmerinnen sehen sich durch die positiven Rückmeldungen der Beschäftigten „absolut bestätigt“ in ihrem Konzept. Zudem mache sich das gute Betriebsklima auch beim Umgang mit den Kunden bemerkbar. „Nach intensiven und turbulenten Anfangsjahren können wir jetzt sicher sein, die richtige Entscheidung getroffen zu haben“, formulieren sie ihre Zwischenbilanz. Die Auszeichnung durch das Familienbündnis Main-Kinzig sei „eine weitere schöne Anerkennung“.
Auch die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler zeigte sich nach dem offenen Gedankenaustausch beeindruckt von der hohen Dynamik und Leidenschaft der beiden Unternehmerinnen, die auch selbst Familie und Beruf mit Erfolg in Einklang bringen. Denn neben dem Pflegedienst haben Jacqueline Eidner und Carina Hilfenhaus in ihren Geschäftsräumen auch noch eine Begegnungsstätte mit einem täglichen Beschäftigungsangebot aufgebaut. Und auch diese Idee trifft den Bedarf und findet regen Anklang.
„Wir wollen Lebensqualität schaffen und durchgängig für unsere Kundinnen und Kunden da sein“, erläutert Carina Hilfenhaus. Dabei macht sie deutlich, dass die unternehmerische Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und weitere Ideen vor der Umsetzung stehen. Für diese „lohnenswerten Pläne“ wünschte die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler dem engagierten Team „viel Glück und das nötige Durchhaltevermögen“.